
Ethiopia Harar, Dunkler Röstgrad
Harrar Longberry
Bei der Suche nach hochstehendem Specialty Coffee kommt man in Äthiopien nicht um den sonnengetrockneten (Natural Process) Harar-Kaffee herum. Er wird im eher trockenen und kargen Osten Äthiopiens auf Terassengärten in Höhen bis auf 2200 Meter über Meer Kaffee kultiviert.
Nach der Ernte werden die Kaffeekirschen nur durch die Sonne trocken aufbereitet. Unter diesen Voraussetzungen entwickeln die länglichen ovalen Kaffeebohnen einen Geschmack, der seinesgleichen sucht.
Berühmt für seine typischen Mokka Aromen – fruchtig, mit süsser Würze – bevorzugen ihn vor allem saudiarabische Kaffeegeniesser, welche zu enormen Preisen den grössten Teil der Ernte aufkaufen. So geht der Löwenanteil der jährlichen Ernte seit Jahrhunderten auf traditionellen Händlerruten nach Osten. Dazu waren früher noch Kamelkarawanen in Richtung Hafenstadt Djibouti unterwegs.
Heute wird der Kaffee mit dem Zug mit der historisch berühmten Bahn «Chemin de Fer Djibouto-Éthiopien» vom östlichen Verkehrsknotenpunkt Dire Dawa in die am Golf von Aden an der südlich der Meerenge des Bab al-Mandab liegenden Hafenstadt gefahren.
Traditionelles Kaffeemahlen
Ich durfte erleben, wie der Kaffee noch mit einer Steinmühle gemahlen und über Kohlen in einer tönernen Kanne aufgekocht wird – ein einfaches, ursprüngliches Ritual.
Der Kaffee war weder perfekt gemahlen noch exakt temperiert – aber er schmeckte authentisch.
Als Hommage an dieses Erlebnis röste ich unseren Harrar bewusst dunkel: kräftig, würzig, mit Ecken und Kanten – so wie der Moment, der ihn inspiriert hat.
Lesen Sie hier die Fotodoku meiner Reise nach Harar im Frühling 2023: